Neuartiger Biomarker-Test

Ein neuartiger Abstrichtest, der über den Muttermund durchgeführt wird, könnte zukünftig die Behandlung betroffener Frauen verbessern. Dieser Test basiert auf der Untersuchung bestimmter Biomarker. Biomarker sind biologische Moleküle oder physiologische Parameter, die Veränderungen im Körper anzeigen können. Sie werden von Ärzten und Forschern genutzt, um Krankheiten zu erkennen, zu überwachen und zu behandeln. In vorherigen Studien wurde beobachtet, dass bei mit HPV infizierten Frauen zwei bestimmte Gene durch die Viren biochemisch verändert und dadurch stummgeschaltet werden können. Diese biochemische Veränderung heißt Methylierung. Die betroffenen Gene sind normalerweise aktiv daran beteiligt, Krebs zu verhindern. Eine Stummschaltung steht daher umgekehrt in einem engen Zusammenhang mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.  

Ein Test, der die Methylierungen als Biomarker untersucht, also den Grad der Stummschaltung der Gene bei schwangeren Frauen mit Krebsvorstufen, könnte eine zuverlässige Prognose zulassen, ob die Frauen ein hohes Risiko haben, dass sich aus Vorstufen ein Krebs entwickelt oder nicht. So könnte entschieden werden, ob wegen des hohen Risikos eine Behandlung unbedingt schon während der Schwangerschaft erfolgen muss oder ob abwartendes Beobachten ausreicht. Wie zuverlässig solche Tests bei Hochrisiko-Krebsvorstufe 3 (CIN 3) ist, sollte in dieser Studie untersucht werden.

Methylierungen (rote Kreuze) können Gene stummschalten. Geschieht das bei Genen, die normalerweise die Entstehung von Krebs verhindern, kann so wahrscheinlicher Krebs entstehen.

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