Studie zu TP53

Neben der Bestimmung der Ki67 Werte wurden die Proben der Patientinnen auch genutzt, um neue Erkenntnisse, warum Hormonresistenz entsteht zu erlangen. Die Ergebnisse wurden Anfang 2023 unter Beteiligung der Pathologie der MHH publiziert.

TP53 ist ein Gen, das bei Brustkrebs häufig verändert (mutiert) vorkommt. Besonders bei Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs wird eine Mutation des Gens mit einer Resistenz gegen die Antihormontherapie in Verbindung gebracht. Der Nachweis einer TP53-Mutation könnte daher ebenfalls als früher Biomarker für Therapieentscheidungen geeignet sein. Teurere genetische Verfahren können dabei auch durch den direkten Nachweis der fehlerhaft gebildeten Genprodukte ersetzt werden, denn das aufgrund der Mutationen abnormal gebildete P53 Protein lagert sich in den Zellen ab. Allerdings ist nicht ganz klar, wie viel abgelagertes P53 Protein nachgewiesen werden muss, um sicher die Mutation zu diagnostizieren. Die Studie zeigte, dass eine TP53-Mutation sehr sicher und genau vorausgesagt werden kann, wenn vor der Antihormonbehandlung bei etwa 35 % der Krebszellen abgelagertes Protein nachgewiesen werden kann. Nach der kurzen Antihormonbehandlung verringerte sich der Wert auf 25 %. Außerdem wurden bei Patientinnen, die nicht auf die Antihormontherapie ansprachen, signifikant häufiger TP53-Mutationen festgestellt.

Zur Originalpublikation: DOI: 10.1016/j.modpat.2023.100100

In einer histologischen Untersuchung sind TP53 positive Zellen als dunkle Punkte erkennbar.

Abbildung: Prof. Dr. Hans H. Kreipe, MHH