Die Bedeutung der Interaktion von GSK3α und Asparginase in Krebszellen
In aller Kürze
Das bei akuten Leukämien eingesetzte Medikament Asparaginase baut die Aminosäure Asparagin ab, welche einen wichtigen Nährstoff für Krebszellen darstellt. Infolge des Nährstoffmangels sterben die Krebszellen ab. Allerdings kann die Entwicklung von Resistenzen gegen Asparaginase ein Problem für den Behandlungserfolg darstellen.
Hinze und Team konnten in einer vorherigen Studie aus dem Jahr 2019 zeigen, dass Resistenzen gegen Asparaginase bei Leukämien auftreten, wenn die Leukämiezellen den durch Asparaginase ausgelösten Nährstoffmangel umgehen. Im Rahmen eines bestimmten Stoffwechselweges erschließen sie sich durch den Abbau von Proteinen ihr Asparagin selber, wobei als Schlüsselprotein dieses Mechanismus GSK3α identifiziert werden konnte.
In einer weiteren Studie von Hinze und Team konnte gezeigt werden, dass das bei Leukämiezellen beobachtete Prinzip der Resistenz gegen Asparaginase auch für Darmkrebszellen gilt. Darmkrebszellen, die aufgrund ihrer Mutationen ein aktives GSK3α hatten, waren resistent gegen Asparaginase, während Darmkrebszellen mit inhibiertem GSK3α sensibel gegenüber Asparaginase waren. Diese Studie liefert somit wichtige Erkenntnisse für die Behandlung von Darmkrebs mit dem Medikament Asparaginase.
Zur Originalpublikation
Exploiting the Therapeutic Interaction of WNT Pathway Activation and Asparaginase for Colorectal Cancer Therapy.
Hinze L, Labrosse R, Degar J, Han T, Schatoff EM, Schreek S, Karim S, McGuckin C, Sacher JR, Wagner F, Stanulla M, Yuan C, Sicinska E, Giannakis M, Ng K, Dow LE, Gutierrez A. Cancer Discov. 2020 Nov;10(11):1690-1705.